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Babys Schlaf und der sichere Hafen

Aktualisiert: 14. Juli 2022


Kaum ist ein kleiner Mensch geboren, stürmen hunderte, nein tausende und abertausende neuer Reize auf ihn ein- und trotzdem schläft er so viele Stunden am Tag- mal friedlich, mal nach harter Arbeit.

Ein schlafender Säugling wird oft mit "ach wie friedlich es schläft" kommentiert (auch wenn alle Eltern wissen, dass es manchmal alles andere als friedlich ist, ein Baby in diesen Zustand zu bekommen). Aber so falsch ist dieser Gedanke gar nicht. Damit guter Schlaf gelingen kann, benötigen (nicht nur) Babys vor das Gefühl der absoluten Sicherheit. Wer kennt es nicht? Die erste Nacht im Hotel, bei Freunden in einem fremden Bett: Draußen fährt ein Auto vorbei, eine Türe knallt, die Matratze ist zu weich- und überhaupt: was knarrt da so merkwürdig? Ein Blick auf den Wecker zeigt, dass tatsächlich schon wieder 1,5 Stunden vergangen sind, aber das Gefühl "kein Auge zugetan zu haben" bleibt.

Ein neugeborenes Baby muss hingegen nicht nur eine unbekannte, neue Umgebung verarbeiten, er muss eine ganz neue Welt kennenlernen. Und wer kann besser Sicherheit in dieser neuen Welt gewährleisten als Mama oder Papa?

Deshalb ist es nicht nur völlig normal, dass euer Baby am liebsten bei, mit, auf euch schläft, nein, es ist sein evolutionsbiologisches Programm, das sich den einzigen sicheren Platz, das es kennt, zum Schlafen aussucht: Eure unmittelbare Nähe!




Auch wenn es anstrengend ist, wenn die Müdigkeit schwer wie Blei an euch zieht, die Nächte aus Blicken alle 1,5h auf die Uhr bestehen: Ihr seid der sichere Hafen, in dem eurer Baby diesen Frieden, diese Sicherheit findet um schlafen zu können.

Es spielt keine Rolle, ob euer Kind dabei ein Viel- oder Wenigschläfer ist (Neugeborene schlafen etwa zwischen 16 und 20h am Tag, mit 3 Monaten sind es immerhin noch 12-18h), ob es getragen werden möchte oder neben euch liegt, ob es nachts häufig oder selten aufwacht: Wichtig ist nur, dass euer Baby im sicheren Hafen ist.


Vielleicht denkt ihr: Schön und gut, aber mein Baby ist nun schon 8 Monate alt, kennt die Welt schon ganz gut und außerdem hat es schon mal viel besser geschlafen als jetzt. Und mittlerweile sollte es doch wissen, dass wir immer da sind?

Nun, ja, euer Baby kennt euch schon gut und vertraut euch- aber jetzt wo es sich vom Bauch auf den Rücken drehen kann oder sich sogar schon robbend oder krabbelnd durch den Raum bewegt: Da wird die Welt gleich nochmal ein Stückchen größer- und so spannend. In jeder Ecke, auf jeder Ebene gibt es neues zu entdecken. Aber wenn man in die Welt segelt, dann bringt es das Abenteuer so mit sich, dass man sich ein Stückchen vom sicheren Hafen entfernen muss. Aber so ein Abenteuer ist anstrengend (schließlich entdeckt man nicht nur ferne Länder, sondern erlebt auch Stürme und Meeresungeheuer, Piraten und unbekannte Naturgewalten), irgendwann muss man zum Hafen zurück, braucht Pause, Bekanntes wie einen langweiligen Filmabend auf dem Sofa: Entspannung und Sicherheit!


Und IHR seid dieser Hafen!



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